Am Sonntagmorgen um 7 Uhr ging es los mit dem Bus von Turismo Mer, immer dem Urubamba folgend hoch zu dem Gletscher an der Wasserscheide. In der einen Richtung fließen die Flüsse hin zum Amazonas und damit in den Atlantik und in der anderen Richtung über die Hochebene des Altiplano zum Lake Titicaca und damit zum Pazifik. Ein magischer Ort!
Aber immer hübsch der Reihe nach. Ich hatte extra die Tagestour ausgewählt, die mit fünf Stops eine Menge Spannendes zu bieten hatte.
Erster Halt war an der “Sixtinischen Kapelle” Südamerikas, San Pedro Apostol de Andahuaylillas. Sie ist über und über ausgemalt, sehr beeindruckend, aber wir durften drinnen nicht fotografieren.
Hier gibt es nicht einen, sondern jetzt doch 2 Clips dazu, wenn ihr mögt… In der Tat war es so, dass mir (Teddy) Marani 2 Videos schickte mit der Bitte, ich solle entscheiden – was mir deutlich schwerfiel.
Ihr habt also nun die Auswahl zwischen einem spanischen (auch mit hilfreichen spanischen Untertiteln), den finde ich (Teddy) interessanter und authentischer und einem englischen, der eher touristischer rüberkommt. Für diejenigen von Euch, die eher das Gefühl für das Land bekommen möchten, empfiehlt sich vielleicht der erste. Ich persönlich (Teddy) finde es sogar interessant, beide anzusehen. Es ist erstaunlich, wie verschiedenartig die Darstellung ausfällt.
Leider lässt sich nicht verhindern, dass Youtube den Betrachter gleich für andere Themen “einsammeln” will…
Aber draußen konnte ich selbst das Portal und die 300 Jahre alten Bäume aufnehmen.
Dann ging es weiter nach Raqchi, zur großen Tempelanlage für Viracocha. Es ist eine Anlage aus der Präinkazeit und war an einer strategisch wichtigen Schnittstelle zwischen der Aymara Kultur und den Quechua erbaut, die es beide bis heute dort im Hochland gibt. Wobei die Quechua sprechenden Peruaner mit 50 Prozent der Bevölkerung stärker vertreten sind als die Aymara, die nur noch ca. 20 Prozent ausmachen. Aber für sie alle ist Spanisch erste Fremdsprache, was mir nochmal verständlicher gemacht hat, dass nur so wenige Englisch können.
Es gibt dort auf den Bergen eine Schutzmauer, die mich sehr an die Chinesische Mauer erinnert hat.
Der Tempel ist sehr ungewöhnlich, weil er in der Mitte eine 12 Meter Höhe Lehmwand hat und darum herum zwei Reihen von jeweils 12 Säulen. Und alle Steinstrukturen gebaut aus dem gleichen leichten und porösen Vulkangestein, das auch bei uns in der Südeifel so viel verbaut worden ist. Das war so seltsam vertraut.
Mittagessen gab es dann an einem Wasserfall garniert mit Live-Musik, aber mich hat vor allem der Nikolaus mit Engeln im Gefolge fasziniert. Der kam sehr überraschend.
Auf dem immer steiler werdenden Weg hoch zum Gletscher haben wir noch eine sonntägliche Motorcross Veranstaltung passiert, bei der ich leider nur Zuschauer und keine Akteure einfangen konnte aus den fahrenden Bus. Aber immerhin!
Und dann sind wir endlich oben am Pass abra la raya auf 4338 Metern Höhe. Ganz schön kalt und öde da oben, aber sehr beeindruckend.
Es war beeindruckend zu sehen, wie sehr sich die Landschaft wandelte nach dem Pass. Die Eukalyptusbäume verschwanden und es wurde kahles braunes Grasland, auf dem vor allem verstreut angepflockte Rinder und Schafe grasten. Lamas gab es nur ganz vereinzelt und ich frage mich, wo all die viele Lama- und Alpakawolle herkommt, die hier ÜBERALL vermarktet wird. Auch aus China? 😉
Letzter Stop war dann ein kleines Museum in Pucara, in dem es eine Ausstellung zu Präinkakultur gab.
Es ist schon dunkel, als ich schließlich in meinem Hotel oben am Titicacasee ankomme. Ich bin hundemüde, aber führe mit dem Taxifahrer auf dem 20 Minuten Trip nach Chucuito meine erste Unterhaltung ganz auf Spanisch. Pottstolz.
Am Morgen erwartet mich dann das wundervolle Panorama des Titicacasees.
Hier nochmal der Überblick über die Fahrt von zwischen 3075m an der niedrigsten Stelle und 4343m am Scheitelpunkt